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Gleichheit durch Pluralismus

Gleichheit in den Netzen bedeutet nicht etwa die geistige Gleichschaltung aller, sondern eine Angleichung der Chancen und Ausgangssituationen für alle Beteiligten.

Nicholas Negroponte, Gründer der MediaLabs am MIT, ist nebenbei auch als Kolumnist für das Wired-Magazine tätig. Eine Äußerung des französischen Staatsoberhauptes Chirac, der seine Sorge um den Niedergang der französischen Kultur in den weltweiten, englischsprachigen Netzen bekundete, nahm Negroponte zum Anlass für die Kolumne Pluralistic, not Imperialistic. Er schreibt, schon jetzt sei der größte Teil des Netzes nicht auf Englisch sondern vielsprachig und kulturspezifisch. Gerade Minderheiten haben in den Netzen ihre Nischen gefunden, sind sogar stark überrepräsentiert, weil sie das Netz als Möglichkeit der öffentlichen Repräsentanz verstanden haben, wogegen sie in den Massenmedien meist untergehen. Von Vertretern indianischer Stammeskultur bis hin zu Briefmarken sammelnden Hobby-Astrologen ist in den Netzen alles vertreten, was im RL sonst Rang und Namen vermissen lässt.

Die englische Sprache dient laut Negroponte nur als Verkehrssprache, als Verbindung zwischen den Kulturen und den verschieden sprachigen Teilen des Netzes. Wiederum also keine Gleichschaltung sondern Gleichheit durch Pluralismus und gleiche Chancen.


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Mit Aug 11 05:50:44 CEST 1999